Wissenschaft im Spiel

Das Spiel(en) ist längst Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Aber nicht darum geht es heute, sondern um Wissenschaften, die spielerisch umgesetzt werden, und zwar “richtige” Naturwissenschaft. Nicht so Zeug wie Politologie, Wirtschaft, Geschichte, Völkerkunde, Psychokram und Germanistik oder gar – da sei Sheldon Cooper davor – Geologie.

Ecogon (Gaiagames 2015)

Damit Bildungsspiele nicht abschreckend wirken, haben sie zumindest eine eigene Website. Ecogon bietet eine themenbasierte Umsetzung zu Legespielen wie “Nova Luna”. Wir besiedeln Ökosysteme und lernen dabei viel über die Intederpendenz von Arten und Habitaten.

Elemente

Chemie ist erst durch das Periodensystem, was sie ist. Kein Wunder, daß dieses wundersame logische Meisterwerk auch zum Spielen einlädt. Nebenbei gibt’s Kenntnisse über chemische Verbindungen und den Aufbau von Molekülen.

Elementabble (Get Digital 2019)

Noch einmal das Periodensystem. Diesmal bilden wir in bester “Breaking-Bad”-Manier Buchstabenreihen aus den bekannten und unbekannten Abkürzungen der chemischen Elemente (also doch was mit Sprache). Sinnvollerweise natürlich richtige Wörter – für die es wie beim “Scrabble” schließlich Punkte gibt.

Subatomar (Schwerkraft 2018)

Eine Ebene tiefer schrauben wir aus bunten Quarks Atomkerne zusammen. Das Deckbauspiel von John J. Coveyou mit irre nerdiger Thematik.

Manhattan Project (Minion/Marabunta/Asmodee 2011ff.)

Und damit der (morbide) Spaß nicht zu kurz kommt: Was tun mit all dem Atomzeug? Was fangen wir an mit Uran-Isotopen oder gar mit künstlichem Plutonium? Na: Was schon! Willkommen bei “Manhattan Project” (und Klonen), dem Marabunta-Aufbaustrategiespiel rund um “Yellow Cake” und “Kühlwasserreaktor” (auch hier nochmal)! Schon die wichtige Ladung Deuterium gebucht – oder setzen wir auf Graphit? Und haben wir genug Fighter, um unser Los Alamos samt Forschern und Material vor feindlichen Bombern zu schützen?

Auch hier sollte man nicht zu traurig sein über entgangene Siegpunkte, denn an deren Verteilmechanik hapert es bei diesem sonst recht ausgewogenen Arbeitereinsetzspiel genau wie in “Scoville”: Bekommt man den einen fetten Siegpunktebringer vor den Nasen der Mitspielerinnen weggeschnappt – oder bleibt einem nur das (nicht minder teure) Kleinzeug? Hier sollten Neuauflagen/Erweiterungen oder notfalls Hausregeln noch etwas nacharbeiten. Ach, hatten wir schon eine Rezension verlinkt?

Arbeiter-Einsetz und Entwicklung (von Atombomben)

Ausgewogenheit: 2-3

Interaktion: 2-3

Spannung: 4-5