AGRA (Quined Games 2017)

Dieses Arbeiter-Einsetz-Kennerspiel von 2017 spaltet die Spielergemeinde. Optisch und mechanisch überragend, stören sich manche Rezensenten an der komplizierten Verzahnung und der Unübersichtlichkeit. Tatsächlich stellt diese ein gewisses Manko dar, gerade für Ungeübte. Der Aufsetzplan erweist sich als unpraktisch (da die Pöppel dauernd umstürzen); man läßt ihn am besten in der Horizonalen. Die Aktionsfelder (Häuser) sind schwer zu unterscheiden. Vor allem erweist sich das gut gedachte Ressourcen-Umtauschsystem als vollkommen unintuitiv: Ressourcenmarker in Spielerfarbe wechseln ihre Qualität je nach Lagerstandort. So wird aus Kurkuma ein Lebensmittel oder ein Farbstoff und später ein Gemälde, wobei die Marker sich nicht ändern, sondern nur den Ort wechseln. Da sind die Multi-Papplättchen (etwa aus Ora & Labora) für den Noch-Nicht-Experten doch bedienfreundlicher.

Auf der anderen Seite bietet “Agra” aber so viel Flair und Faszination wie kaum ein Titel aus der jüngeren Euro-Ära. Das Gewinnen ist am Ende gar nicht so entscheidend wie die ständige Suche nach Optimierungs- und Steigerungsmöglichkeiten, die durch die Mechaniken-Verzahnung auf vielfältigste Weise gegeben sind.

Einen erfahrenen Regelkenner in der Runde vorausgesetzt, wird “Agra” lange fesseln und Freude bereiten.

Mechanik: Arbeiter-Einsetz-Steuerung und Ressourcenmanagement

Optik & Haptik: 5

Interaktion: 1

Übersichtlichkeit: 1

Gesamtwertung: 4