Steam / Age of Steam (Phalanx 2009 / Eagle 2002 ff.)

Martin Wallace ist einer der ganz Großen der internationalen Spiele-Szene. Sowohl im klassischen Euro-Bereich kennt er sich aus als auch bei thematisch herausragenden Adaptionen des “real life”. Beides kreuzt sich in seinem Eisenbahn-Klassiker “Age of Steam” von 2002. Eine etwas angepaßte Variante erschien, u.a. auf deutsch, 2009 unter dem Titel “Steam”.

Eisenbahnen wirken als natürliche Lockstoffe für Spiele-Fans. Aber es ist offenar nicht so einfach, einen guten ansprechenden Titel zu kreieren, der ausreichend Phantasie für Gestaltungsspielraum und Detailtreue läßt – und gleichzeitig im Definitionsrahmen eines Euro-Games bleibt. Der britische Autor hat an seiner Variante selbst vielfach herumgeschraubt, so daß Steam/Age of Steam heute wohl stolz auf mit die meisten Varianten und Erweiterungen sein kann, wenn diese sich auch weitgehend auf ausgefallene Spielpläne plus Sonderregeln beschränken (unter anderem: Moon, Berlin Wall).

Inhaltlich geht es darum, Bahnstrecken zu bauen, Städte zu verbinden und Waren zu transportieren. Lokomotivenstärke und Zugreichweite müssen stets angepaßt werden. Obwohl das Bauen den meisten Spaß macht, steht aber die Finanzierung im Mittelpunkt. Denn die Spieler arbeiten mit Fremdkapital und müssen am Ende der Runde genügend in der Kasse haben, um die Kredite zu bedienen. Außerdem schnappt die Konkurrenz einem regelmäßig die günstigsten Strecken und die lukrativsten Transportaufträge weg. Dabei kommt die Sozial-Mechanik “Wenn zwei sich streiten…” öfter zum Tragen, als Mancher möchte.

Für 2019 ist übrigens ein Relaunch als “Age of Steam DeLuxe” mit neuer Graphik von Ian O’Toole angekündigt

 

Kategorie/Mechanismus: Eisenbahnbau- und Wirtschaftsspiel

Design: 4

Interaktion: 2-3

Variantenreichtum: 5

Gesamtwertung: 4