Similo (Horrible Guild/HeidelBär 2019)

Spätestens seit Brainburnern wie “The Game” oder “The Mind” (siehe auch hier) ist das okkulte Geheimnis der nonverbalen Verständigung Thema des Spiele-Mainstreams. Ja: Lebende Wesen können einander verstehen! Ganz ohne den berüchtigten habermasschen “rationalen Diskurs” und trotzdem “macht- und hierarchiefrei”. Kostprobe gefällig?

Ähnlich wie bei “Dixit”, “Mysterium” & Co. geht es heute darum, den Anderen klarzumachen, was man meint – welche Karte (aus einer Auslage von 12) man “erklären” soll. Dazu gibt es zwei Sets: Eins mit Märchen-, eins mit historischen Gestalten. Lege ich eine Karte aufrecht, hat sie etwas mit der ausliegenden gesuchten gemein. Lege ich sie quer, widerspricht sie der Gesuchten in einem, möglichst in mehreren Punkten. Die Anderen müssen raten – und das heißt, in jeder Runde mehr Karten ausschließen. Das hat viel von “Wer bin ich?”, ohne daß man sich die jeweiligen Hinweise einzeln und auswendig merken muß (die Karten bleiben liegen).

Sich als Such-Team darüber einig zu werden, macht den Reiz des Ganzen aus. Besonders gagig wird es durch das Spiel mit den Verneinungen: Worin stimmen eine blaue König-Artus- und eine gelbe Rotkäppchen-Karte nun nicht überein? Das Regelwerk ist hier rein kooperativ konstruiert (anders als in “When I Dream” oder “Dixit”); man soll also schon möglichst zielführend “erklären” und das Spiel dabei autricksen. Der Lohn liegt im Wunder, daß solche Verständigung wirklich funktioniert!

Ein Vorteil: Das Spielprinzip läßt sich auf jede beliebige Auswahl von Bild- und Symbolkarten anwenden, sogar auf eigene Photos. Hausregeln können das Ganze erschweren oder verfeinern.

Koop-Kommunikation und Deduktion mit Karten

Gruppenbildung: 4-5

Kommunikation: 5