Civilisation (Diverse Publisher seit 1980)

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Civilisation (Diverse Publisher seit 1980)

2019 endete die Erdenzeit vieler bedeutender Menschen. Die Spiele-Welt nahm am 23.Oktober, einen Tag vor der SPIEL ’19, Abschied von Francis Tresham. Als hierzulande „Ravensburger“ und „Parker“ die einzigen nennenswerten Retailer waren und die Familien sich noch mit Malefiz und „Hase und Igel“ vergnügten (immerhin dem allerersten „Spiel des Jahres“ von 1979), brachte der britische Visionär (später vor allem für die „18XX“-Eisenbahn- und Aktien-Reihe berühmt) mit „Civilisation“ das wohl nachhaltigste – und zeitschlingendste – Spielekonzept der Welt heraus. Es ist diese Ursprungs-Version, auf der die Sid-Meier-Videospielreihe fußt, die bis heute ganze Generationen in Bann hält, mittlerweile in der 6.Weiterentwicklung. Die Firma MicroProse übernahm 1998 sogar Treshams Selbstverlag Hartland Trefoil – nur um der Namensrechte willen. Ungezählt sind die Klone, Varianten und abgespeckten Entwicklungsspiele, die allesamt auf dem ursprünglichen „4X“-Konzept basieren. Mit „Age of Empires“ gilt das im Grunde auch für die gesamte Echtzeitstrategie.

Vom IBM-PC fand das Spiel zurück auf die analogen Tische. Verschiedene Adaptionen versuchten, unterschiedliche Aspekte der Sid-Meier-Videotitel im Brettspiel einzufangen. Und immer noch wird fleißig neu entwickelt und wieder aufgelegt.

Wir sind stolz, das ursprüngliche „Civilisation“ präsentieren zu können, wenn auch ohne die viel gelobten Avalon-Hill-Optimierungen – mittlerweile auch in einer (etwas abgespeckten) deutschen Version, die die Wiener Spielkartenschmiede Piatnik 1988 anhand der Gibson-Games-Lizenzausgabe besorgte. Gut sortierten Flohmärkten sei dank!

Wir verfügen auch über das berüchtigte „Mega-Civilisation“ von 2015 (Pegasus/999 Games), das alle je herausgebrachten Erweiterungen zum Original für bis zu 18 Spielerinnen in einer 11 kg schweren Holzkiste in einer Auflage von nur 1.000 Stück vereinigt.  Mittlerweile wird an einer zweigeteilten Neuausgabe gefeilt, deren erster Teil unter dem Titel „Western Empires“ 2020 erscheinen soll.

Außerdem gibt es Kevin Wilsons großartiges (nur etwa unausgewogenes) „Civilisation“ von Fantasy Flight (2010, deutsch 2011) mit zwei Erweiterungen (siehe auch hier), das sich umfangreich an die 4.Edition des PC-„Civ“ anlehnt, eine extrem miniaturenlastige Ausgabe „Sid Meiers Civilisation – The Board Game“ von Glenn Drover (Eagle Games 2002) als Adaption der 3.Edition und „Ein neues Zeitalter“ mit der Optik der 6.Edition, aber einem völlig eigenständigen und viel übersichtlicheren Spielgefühl, in dem es nicht um „4X“ in allen Aspekten geht, sondern nur um Area-Control.

 

“4X” – das heißt:

– entdecken

– entwickeln

– ausbreiten

– erobern

… und das bis zum Gehtnichtmehr.